Geld abheben und bargeldlos Bezahlen im Ausland


Der Euro macht das Verreisen innerhalb der Währungszone einfacher: kein Umrechnen mehr vor Ort, kein Geldumtausch im Vorfeld. Die Reise-Finanzen sollten dennoch gut geplant werden, um unnötige Gebühren zu vermeiden. Das Geldabheben und bargeldlose Bezahlen im Ausland muss nicht mehr kosten als in Deutschland. Lesen Sie hier, worauf Sie achten müssen und mit welcher Bank Sie besonders günstig verreisen.
Europäische Union, €-Länder und EWR-Staaten
Nicht alle Mitgliedstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) sind Länder der Europäischen Union und haben den Euro als Zahlungsmittel. Wichtig für den kostenfreien (bargeldlosen!) Einsatz der EC-/Girocard bspw. ist, dass sich das Einsatzland entweder im EWR befindet, oder den Euro als Zahlungsmittel hat. Diese kleine Liste hilft Ihnen bei der Zuordnung:
Europäische Union (EU): Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Vereinigtes Königreich von Großbritannien (nicht mehr lange!), Nordirland und Zypern
€-Länder (Landeswährung EURO): Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Portugal, Slowakei, Slowenien, Spanien, Zypern
EWR-Staaten (Europäischer Wirtschaftsraum): alle Staaten der EU, sowie Lichtenstein, Island und Norwegen
Rechtzeitig nach Gebühren im Ausland erkundigen
Auf Reisen innerhalb der Eurozone bietet es sich also an, mit EC-/Girocard zu bezahlen. Denn hierbei werden keine Gebühren berechnet. Auch in Island, Liechtenstein und Norwegen zahlen Sie mit der EC-/ Girocard gebührenfrei bargeldlos. Beim Geldabheben am Geldautomaten im Ausland ist allerdings auch in €-Ländern Vorsicht geboten: Für die Nutzung der Automaten fordern Automatenbetreiber von Fremdkunden Gebühren. Diese liegen in der Regel zwischen 3,50 Euro und 6,00 Euro. Einige Banken verlangen statt eines festen Satzes 1,00 % des abgehobenen Betrages oder mehr. Erkundigen Sie sich vor Reiseantritt bei Ihrer Bank einfach per Telefon nach möglichen Gebühren.
Zur Vermeidung unnötiger Kosten, erkundigen Sie sich bitte bereits vor Reiseantritt nach eventuellen Partnerinstituten Ihrer Hausbank, bei denen das Geld abheben im Ausland kostenfrei ist. Lässt sich die Nutzung eines gebührenpflichtigen Automaten nicht vermeiden, heben Sie lieber einen größeren Betrag ab. Das hält die Kosten klein.
Unangenehme Überraschungen müssen Urlauber beim Geldabheben im Ausland jedoch nicht befürchten: Nach Angaben des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) dürfen die Gebühren in der gesamten Euro-Zone nicht höher sein als bei fremden Banken in Deutschland.
Euroländer ohne Eurowährung - besser zuhause tauschen

Bei Reisen in europäische Länder, die ihre Landeswährung behalten haben, stellt sich die Frage, ob das Abheben von Geld vor Ort oder das Umtauschen zu Hause günstiger ist. Hierbei kommt es ganz auf das Urlaubsziel an: Vor allem in osteuropäischen Staaten können Urlauber Geld sparen, wenn sie direkt im Gastland mit Ihrer EC-/Girocard oder besser noch mit der Kreditkarte Geld abheben. Geht es dagegen in Hartwährungsländer wie Dänemark oder Großbritannien, lohnt sich eher der Umtausch von Bargeld bei der heimischen Bank.
In fernen Ländern ist die Kreditkarte ein Muss
Auch außerhalb der Eurozone ist es häufig möglich mit EC-/Girocard zu zahlen. Je nachdem, ob Ihre Girocard mit dem Maestro- oder Vpay-Zeichen ausgestattet ist:
- EC-/Girocard + Maestro: bezahlen und Geld abheben im Ausland an Mastercard Automaten und Geschäften mit Maestro-Zeichen
- EC-/Girocard + Vpay: Geld abheben und bezahlen in der Europäischen Union, sowie Schweiz, Norwegen, Türkei, Lichtenstein, Monaco, Israel, Andorra und Gibraltar an Vpay-Akzeptanzstellen
Außerhalb der Eurozone fallen für Barabhebungen und Kartenzahlungen mit EC-/Girocard (Maestro oder Vpay) aber Gebühren an: Mindestens 0,77 € bis 3,83 € sind die Regel. In anderen Fällen wird 1 % vom Kaufpreis fällig. Günstiger ist hier das Bezahlen mit Kreditkarte. In einigen Ländern brauchen Sie für Hotelreservierung, Flugbuchung oder Mietwagen auf jeden Fall eine Kreditkarte. Da die EC-/Girokarte nicht überall akzeptiert wird, macht eine Kreditkarte das bargeldlose Bezahlen außerhalb der EU wesentlich unkomplizierter und meist auch günstiger.
Kreditkarteneinsatz - Geldabheben im Ausland
In der Euro-Zone ist das Geldabheben per Kreditkarte oft teurer als mit der EC-/Girocard. Bis 4% des Bargeldbetrags werden als Gebühren erhoben. Je nach Kreditinstitut sind es fünf bis sechs Euro. Außerhalb der EU kommen zusätzlich 1 bis 2 % für den Auslandseinsatz hinzu. Es gilt: möglichst bargeldlos per Kreditkarte zahlen und Geldautomaten vermeiden. Sehen Sie sich die Übersicht in meiner Tabelle an. Hier haben wir einige Anbieter aufgelistet, die auch im Ausland ein kostenloses Abheben von Bargeld mit der Kreditkarte gewährleisten.
Kostenbremse per Prepaid-Karte
Was sich bei Handys bewährt hat, gibt es auch bei Kreditkarten: ein Prepaid-System, das die Ausgaben überschaubar hält. Die Kreditkarte auf Guthabenbasis erhalten auch diejenigen, denen die Bank keine reguläre Kreditkarte ausstellt. Ein Vorteil: Innerhalb der Eurozone ist das Einkaufen mit der Karte gebührenfrei. Ein Nachteil sind allerdings höhere Kosten am Geldautomaten. Hier können beim Geld-Abheben im Ausland Gebühren anfallen.
Mein Fazit

Vor dem Reisen unbedingt bei der Hausbank erkundigen, welche Kosten beim Geldabheben im Ausland und beim Einsatz der EC-/Giro- oder Kreditkarte zu erwarten sind. Wer regelmäßig im Ausland unterwegs ist und dort häufiger Bargeld abheben muss, sollte sich ein Reisekonto einrichten. Ein gutes Reise-Girokonto bietet die Deutsche Kreditbank mit dem DKB-Cash. Das Konto ist kostenfrei und mit der Kreditkarte erhalten Aktivkunden (700 € Geldeingang) garantiert weltweit kostenlos Bargeld. Auch die Gebühr in Höhe von 1,75 % wird auf Anfrage erstattet. Eventuell anfallende Gebühren der Automatenbetreiber müssen Sie allerdings selbst übernehmen. Das ist aber bei allen Banken so.
Auch das Wüstenrot Girokonto eignet sich gut als weltweites Urlaubskonto. Es ist ein kostenloses Girokonto mit VISA-Kreditkarte. Kostenlose Barabhebungen in Nicht-Euro-Ländern sind 24 x im Jahr möglich. Günstiger als bei allen anderen Banken ist hier allerdings das bargeldlose Bezahlen mit Kreditkarte im Ausland. Die Wüstenrotbank berechnet "nur" 1,00 % Wechselkursgebühr. Andere Banken berechnen zwischen 1,50 Euro bis 1,75 Euro. Mögliche Gebühren fallen nur an, wenn der Automaten- oder Gerätebetreiber selbst zusätzlich ein Entgelt verlangt. So ist das bspw. sehr oft in Myanmar, Vietnam oder Thailand.